„Die Hallenluft fehlt“

Es geht den Handballern vom Hofbühl wie allen Amateursportvereinen im Land: Training und Spielbetrieb stehen still. Die Verantwortlichen haben daran zu knabbern.

„Ich denke, dass wir dieses Jahr nicht mehr spielen“, bringt TVN-Handball-Abteilungsleiter Thomas Reusch die Sachlage auf den Punkt. Erst am 28. November wird es beim Staffeltag des Bezirks Achalm/Nagold Neuigkeiten geben – wenn überhaupt. Denn die Corona-Lage ist nach wie vor so wie vor dem zweiten Lockdown, eher bescheiden. Selbst wenn man sich entscheiden würde, nochmals zu spielen, sei das in diesem Jahr schwierig, so Reusch. „Zwei Wochen brauchen die Mannschaft ja, um sich wieder vorzubereiten. Dann ist Mitte Dezember, das reicht dann vor Weihnachten noch zu einem Spiel“, rechnet er vor. Sinn mache das keinen mehr – so sei im Übrigen auch das Stimmungsbild der anderen Vereine im Bezirk. Vielleicht gehe es im Januar wieder weiter, mutmaßt Reusch. Und genau das ist das Problem: Vermutungen, Spekulationen, Hoffnungen, Wünsche. Keiner weiß wirklich, wann es wie weitergeht.

Die ständige Ungewissheit nagt an den Verantwortlichen. Reusch wird gar emotional, wenn er an die Hofbühlhalle denkt: „Das ist eine echt schwierige Zeit, die Hallenluft fehlt uns allen.“ Dünn wird die Luft aus wirtschaftlicher Sicht zum Glück noch nicht. Man habe gut gewirtschaftet in den vergangenen Jahren und dadurch ein kleines Polster. „Außerdem halten die Sponsoren zur Stange“, ist der Abteilungsleiter überaus dankbar. Viel mehr Sorgen machen da die sportlichen Entwicklungen, wenn immer wieder Pausen von Wochen zwischen den Spielen liegen.

Cheftrainer Markus Bühner klagt, dass „nach wie vor kein Teamtraining im ganzen November“ stattfinden darf. Die Spieler wären auch im Home-Office, hätten Trainingspläne von ihm und Athletikcoach Marc Keim mit auf den Weg bekommen. „Die Jungs sind da diszipliniert“, ist der Trainer mächtig stolz auf seine Truppe. Zumal die jähe Pause von vier Wochen „ein Schlag ins Gesicht“ gewesen sei, betont Bühner. Man sei gerade so richtig gut in Form gewesen und dann werde der Spielbetrieb verboten. „Wir haben uns alle mit hängenden Gesichtern in die Pause verabschiedet“, blickt Bühner wehmütig zurück. Dass die Zeit ab Januar reicht, die Runde fertig zu spielen, daran hat der Trainer so seine Zweifel. Er denkt, dass bereits Pläne in der Schublade des HVW liegen, um die Runde gegebenenfalls zu verkürzen. „Vielleicht wird dann nur die Hinrunde fertig gespielt und diese Spiele gewertet“, überlegt er laut. Es wäre die zweite Saison in Serie, die wegen der Corona-Pandemie nicht richtig beendet werden könnte. Das schlimmste aber ist für Trainer wie Abteilungsleiter die Ungewissheit: „Wie sich das entwickelt, weiß man einfach nicht“, meint Bühner. Reusch ergänzt kurz und knapp: „Es ist einfach nicht schön im Moment.“ 

Wie man weitermacht, weiß auch der TV Neuhausen nicht. Das wirkt sich natürlich auch auf die weiteren Planungen aus: Angefangen bei Gesprächen mit Spielern oder auch Plänen zu Heimspielen mit Zuschauern. Zu den kursierenden Ideen rund um den Spielbetrieb hat Reusch nur eine Nachricht im Gepäck: „Offiziell ist da noch nichts.“ Es heißt also weiter warten – auf den Verband, die Politik und die Entwicklungen allgemein. Mehr kann man derzeit auch in Neuhausen nicht machen. 

 

buxx

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