Heimsieg von Verletzung überschattet
Der TV Neuhausen kann jubeln – denn mit dem 34:30 über den SV Leonberg/Eltingen gelang der erste Heimsieg der Saison. Doch eine schwere Verletzung beim Gegner trübt die Freude.
Es war die 40. Minute, als allen Beteiligten in der Neuhäuser Hofbühlhalle der Schreck durch die Glieder vor. Gerade hatte Jakob Ulrich für den SV Leonberg/Eltingen das 21:22 erzielt. Der Kreisläufer der Gäste blieb danach aber auf dem Hallenboden liegen und krümmte sich offensichtlich vor Schmerz. Die herbeigeeilten Physios beider Teams konnten die Schmerzen nur lindern, ein Rettungswagen wurde angefordert. Ulrich hatte sich schwer am Fuß verletzt und wurde in ein naheliegendes Krankenhaus transportiert. Für die Dauer der Behandlung war die Partie fast eine halbe Stunde lang unterbrochen. Der SV Leonberg/Eltingen beriet sich danach und entschied sich dafür, weiterzuspielen. „Mein Dank und Respekt für diese Entscheidung. Es hätte ihnen auch zugestanden, das Spiel abzubrechen“, zeigte sich Neuhausens Trainer Mike Leibssle schwer beeindruckt von der Moral der Gäste.
Doch bis zu diesem Schreckmoment in der 40. Minute war die Partie ausgeglichen. Zwar hatte Neuhausen mit einem Blitzstart – 2:0 nach nicht einmal einer gespielten Minute – für einen prächtigen Start gesorgt, doch Leonberg/Eltingen wehrte sich. Das halb aber nicht viel, denn schon wenig später (8.) zeigte die Tafel ein 8:4 für den TV Neuhausen. Die Gäste wurden lange auf Distanz gehalten, doch die Ermstäler verpassten es in der Folge, am zuzumachenden Sack frühzeitig die Schnur anzubringen. „Beim 13:11 haben wir es verpasst, das 14. oder 15. Tor zu machen. Stattdessen kam Leonberg nochmal ran“, klagte Leibssle über den dann offenen Schlagabtausch. Bis wenige Minuten vor Schluss wusste noch keiner, wer als Sieger die Platte verlassen würde. Mal führte Neuhausen, mal Leonberg/Eltingen. Entscheidend eine Zeitstrafe gegen Leonbergs Andreas Binder in der 56. Minute. Seine Kameraden versuchten das nämlich mittels siebtem Feldspieler zu kompensieren – und zwei Mal stibitzte Neuhausen in Gestalt von Manuel Bauer und Lukas Friesch die Harzkugel und traf ins verwaiste SV-Gehäuse. 31:28 bei noch drei Restminuten auf der Uhr. Die offene SV-Deckung überwand am Ende Patrick Bauer zwei weitere Male und so war der Endstand von 34:30 eingetütet.
Mit ein Geheimrezept für den Sieg war eine mutige Abwehrformation des TVN: „Wir haben eine Mischvariante aus 5:1 und 3:2:1 gespielt, da war viel mehr Bewegung und Emotion drin, damit hatten wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite“, freute sich der Trainer über den gelungenen Taktik-Coup. Man werde jetzt diese Variante weiter verfeinern, denn die sei zumindest jetzt „von Erfolg gekrönt“ gewesen. Sehr zur Freude der Neuhäuser Fans, die aber angesichts der schweren Verletzung beim Gegner auch nach der Schlusssirene nicht in kollektiven Jubel ausbrachen.
buxx
TV Neuhausen: Spitz, Dietz – Jäger, Reusch (1), Hejny, Brodbeck, Herdtner (2), Haug (5), Friesch (4), Koch, Symanzik (1), P. Bauer (10/4), Klusch (6), M. Bauer (5)
